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Aktivitäten/Konferenz/ Frist verlängert bis 3. März – Wissen im Zeitalter der digitalen Re-/Produktion: Verantwortungsbewusste Epistemologien?

Frist verlängert bis 3. März – Wissen im Zeitalter der digitalen Re-/Produktion: Verantwortungsbewusste Epistemologien?

Unsere Begegnung mit der Welt wird zunehmend durch einen digital-kapitalistischen Nexus vermittelt. Wie Walter Benjamin vor fast 90 Jahren, wollen wir fragen: (Wie) verändert sich die Praxis der Wissensproduktion, -verteilung und -nutzung im Zeitalter der digitalen Re-/Produktion?

DATUM

04. 06. 2025 - 05. 06. 2025

INSTITUTION

Die Konferenz zum Thema „Wissen im Zeitalter der digitalen Re-/Produktion“, die von der Europäischen Technischen Universität veranstaltet und vom Europäischen Kultur- und Technologielabor „ECT Lab+“ und seinem MSCA SE-Projekt EpisTEAM organisiert wird, zielt darauf ab, Experten aus den Bereichen Kunst, Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften, Technologie und anderen Bereichen zusammenzubringen und (nicht-)positivistische Möglichkeiten der Untersuchung und des Wissens zu erkunden.

Unsere Begegnung mit der Welt wird zunehmend digitalisiert. Nach dem Aufkommen digitaler Technologien in Wissenschaft und Wirtschaft und nachdem er bereits „persönlich“ (PCs) geworden war, trat der vernetzte Computer vor mehr als 15 Jahren schließlich als Smartphone in die intime Sphäre der meisten Menschen ein. Wir organisieren unser Leben und bleiben in Kontakt mit unseren Lieben durch digitale Messenger. Wir konstituieren unsere (kollektiven) Wünsche in den sozialen Medien und schaffen unser Bild der Welt durch digitale Medien unterschiedlichster Art.

Die meisten dieser Dienstleistungen werden von einer Handvoll Unternehmen mit monopolistischen Tendenzen erbracht, die sie so gestalten, dass sie immer höhere Gewinne erzielen. Unsere Beziehung zur Welt wird durch diesen digital-kapitalistischen Nexus vermittelt. Die epistemischen Folgen des Digitalen sollten daher nicht nur als Frage der Technologie, sondern auch ihres sozioökonomischen Kontextes und der gegenseitigen Konditionalität der beiden diskutiert werden. Digitale kybernetische Technologien scheinen auf einzigartige Weise mit einem kapitalistischen Markt kompatibel zu sein, der von seinen glühendsten Befürwortern selbst als selbstregulierendes System quantitativer Signale beschrieben wurde. Dieselbe Technologie hat aber auch Hoffnungen auf eine humanere und nachhaltigere Zukunft geweckt, die sich in Konzepten wie dem „kybernetischen Sozialismus“ kumuliert.

Unabhängig davon, ob Sie diesen Rahmenbedingungen der Digitalisierung zustimmen oder nicht, möchten wir, dass Sie sich unserem gemeinsamen Bestreben anschließen, kritisch über ihre epistemischen Implikationen nachzudenken. Wie Walter Benjamin es vor fast 90 Jahren für die damals neuen Bildwiedergabemedien seiner Zeit tat, wollen wir fragen: (Wie) verändert sich die Praxis der Wissensproduktion, -verteilung und -nutzung im Zeitalter der digitalen Re-/Produktion?

Wir laden zu Vorträgen, Panels, Performances, Posterpräsentationen, künstlerischen Einreichungen, Künstlergesprächen, Installationen und Interventionen ein, die sich mit der Beziehung zwischen digitaler Technologie, Erkenntnistheorie und Design befassen. Der offene Aufruf richtet sich an Wissenschaftler, Philosophen, Wissenschaftler, Künstler, Designer und kreative Praktiker.

Bitte reichen Sie bis zum 3. März 2025 eine 500-Wörter-Beschreibung/Abstrakt (ohne Referenzen) für Ihre vorgeschlagene künstlerische Intervention/Papierpräsentation usw. ein. (Es gibt keine Teilnahmegebühr.)

Bitte verwenden Sie das PDF-Dateiformat für die Einreichung und machen Sie Ihren Text vollständig anonym (Metadaten enthalten), um eine blinde Überprüfung zu ermöglichen und senden Sie Ihren Titel und Ihr Abstract NUR an: [email protected]

Die Annahmeerklärung wird gegen Ende März 2025 versandt.

Mögliche Interventionen oder Antworten könnten in Betracht gezogen werden, beschränken sich jedoch nicht auf:

+ Theoretische Grundlagen (z.B. Konzepte der Begriffe „Medium“ und „Mediation“, kritische Perspektiven auf Kybernetik, technologische Mediationstheorie, Erkenntnistheorie in der Technologiephilosophie)

+ Gesellschaftliche und politische Auswirkungen der „strukturellen Transformation der Öffentlichkeit“ über digitale Medien (z. B. Macht der Plattformen, Wahrheitskrise, Falschmeldungen und Fehlinformationen, Beitrag zum Aufstieg des Autoritarismus)

+ Wissen im digitalen Kapitalismus (z.B.: Politische Ökonomie der Wissensproduktion, Einfluss kapitalistischer Strukturen auf die Erkenntnis, Geld als Medium)

+ Emanzipatorische Perspektiven für die Digitaltechnik (z.B.: Digitale Innovationen für die sozioökologische Transformation, Pflege unter digitalen Bedingungen, kybernetische Planung und systemische Alternativen)

+ Verantwortungsvolle Anwendung von digitalem Wissen (z.B.: Fragen der Politik, Digitalisierung in der Bildung, Ethik im Algorithmendesign, Transformation von Verantwortlichkeiten und Entscheidungsfindung in soziotechnischen Systemen)

Für Rückfragen (aber keine Bewerbungen!) wenden Sie sich bitte an [email protected].


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